Die Insel Jeju wird oft als das „Hawaii Südkoreas“ bezeichnet – und das aus gutem Grund. Diese Vulkaninsel besticht durch dramatische Klippen, türkisfarbene Strände, Wasserfälle, Lavahöhlen und Mandarinenplantagen. Dank ihrer einzigartigen Vulkanlandschaft und Lavatunnel gehört sie ausserdem zum UNESCO-Weltnaturerbe.
Wenn Sie eine Reise nach Korea planen und dem Großstadttrubel entfliehen möchten, ist Jeju der perfekte Ort dafür. In diesem Reiseführer finden Sie:
- Was macht Jeju so besonders?
- Die Sehenswürdigkeiten, die man unbedingt gesehen haben muss (Hallasan, Seongsan Ilchulbong, Strände, Wasserfälle…).
- Wann sollte man reisen und wie lange sollte man bleiben?
- Einfache Tipps für Erstbesucher
Was macht die Insel Jeju so besonders?
Jeju ist nicht nur ein Strandurlaubsziel. Es ist eine Vulkaninsel, die vor etwa 1,8 Millionen Jahren entstanden ist und folgende Merkmale aufweist:
- Der Berg Hallasan im Zentrum (der höchste Gipfel Südkoreas)
- Über 360 kleinere Vulkankegel , sogenannte Oreums
- Ein Netzwerk aus Lavatunneln und Höhlen, entstanden durch fliessende Lava
- Klippen, Wasserfälle und schwarze Felsküsten
Aus diesem Grund gehören die Vulkaninsel Jeju und ihre Lavatunnel zum UNESCO-Weltkulturerbe .
Neben der Natur gibt es ausserdem:
- Eine einzigartige lokale Kultur und ein einzigartiger Dialekt
- Die berühmten Haenyeo – freitauchende Frauen, die Meeresfrüchte sammeln
- Frische Mandarinen, schwarzes Schweinefleisch, Abalone und andere Spezialitäten der Küche von Jeju
Die besten Aktivitäten auf der Insel Jeju
Man könnte problemlos eine Woche auf Jeju verbringen, aber schon 2–3 Tage reichen aus, um die Highlights zu sehen. Hier sind die wichtigsten Sehenswürdigkeiten, die Sie sich nicht entgehen lassen sollten.
1. Besteigen (oder zumindest besichtigen) Sie den Hallasan-Berg
Der Hallasan ist das Herz von Jeju – ein ruhender Vulkan, der sich im Zentrum der Insel erhebt. Mit 1'947 m ist er der höchste Berg Südkoreas und ein Nationalpark mit zahlreichen Wanderwegen.
Warum hingehen?
- Wunderschöne Waldwege, vulkanische Felsformationen und saisonale Blumen
- An klaren Tagen hat man einen weiten Blick über die Insel und das Meer.
- Ganz oben (auf bestimmten Wanderwegen) befindet sich ein mit einem See gefüllter Krater.
Beliebte Wanderwege:
- Seongpanak-Wanderweg – länger, aber sanfter ansteigend, zum Gipfel
- Gwaneumsa-Trail – steiler, führt ebenfalls zum Gipfel
Man muss nicht bis zum Gipfel des Hallasan wandern, um ihn zu geniessen. Schon ein kürzerer Spaziergang vermittelt einen Eindruck von Jejus wilder Natur.

2. Den Sonnenaufgang am Seongsan Ilchulbong (Sonnenaufgangsgipfel) beobachten
An der Ostseite von Jeju erhebt sich ein riesiger Vulkankegel aus dem Meer: Seongsan Ilchulbong , auch Sonnenaufgangsgipfel genannt. Er gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe der Vulkaninseln von Jeju.
Was Sie erwartet:
- Eine kurze, aber steile Wanderung (etwa 20–30 Minuten Treppenaufstieg)
- Ein grosser Krater an der Spitze mit Blick auf den Ozean und die Küste
- Besonders beliebt bei Sonnenaufgang, wenn Himmel und Kraterrand leuchten.
Sie können auch die kleine Stadt unten erkunden, die nahegelegene Küste besuchen und manchmal Haenyeo (Taucherinnen) bei Vorführungen oder beim Verkauf von frischen Meeresfrüchten beobachten.

3. Erkunden Sie die Lavatunnel und Höhlen von Jeju
Eine der einzigartigsten Besonderheiten von Jeju ist sein Lavatunnelsystem – Tunnel, die durch fliessende Lava unter der Oberfläche entstanden sind. Das Lavatunnelsystem von Geomunoreum gilt als eines der schönsten Beispiele weltweit.
Die bekannteste für Besucher geöffnete Höhle ist:
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Die Manjanggul-Höhle – eine lange, kühle Lavaröhre mit beeindruckenden Felsformationen und Lava-„Stalaktiten“.
Es ist ein grossartiger Ort, um der Sommerhitze zu entfliehen und die geologische Seite von Jeju kennenzulernen.

4. Entspannen Sie sich an den Stränden von Jeju
Die Strände von Jeju unterscheiden sich sehr von denen des Festlandes – viele haben weissen oder goldenen Sand, türkisfarbenes Wasser und schwarze Vulkanfelsen .
Zu den beliebten Stränden gehören:
- Hyeopjae-Strand – weißer Sand und smaragdgrünes Wasser, ideal für Fotos und Sonnenuntergänge.
- Geumneung Beach – neben Hyeopjae, sehr malerisch mit flachem, türkisfarbenem Wasser und vulkanischen Felsen
- Gwakji Beach – bekannt für klares Wasser und lokales Flair
- Hamdeok Beach – familienfreundlich mit ruhigem Wasser und Cafés in der Nähe
Jeder Strand hat seine eigene Atmosphäre: Manche eignen sich besser zum Schwimmen, andere zum Spazierengehen, Fotografieren oder um den Sonnenuntergang zu beobachten.

5. Erkunden Sie die Wasserfälle rund um Seogwipo
An der Südküste, in der Nähe der Stadt Seogwipo , befinden sich mehrere berühmte Wasserfälle:
- Cheonjiyeon-Wasserfälle – ein kurzer Spaziergang durch einen üppigen Park führt zu einem breiten Wasserfall
- Cheonjeyeon-Wasserfälle – eine Reihe von drei Wasserfällen, die über die Seonimgyo-Brücke („Brücke der sieben Nymphen“) erreicht werden
- Jeongbang-Wasserfälle – einer der wenigen Wasserfälle in Asien, der direkt ins Meer stürzt
Diese Orte sind leicht zugänglich und perfekt, wenn man lieber kurze Spaziergänge als lange Wanderungen unternimmt.

6. Wandern Sie (einen Teil) des Jeju Olle Trails
Der Jeju Olle Trail ist ein Netz von Küsten- und Landwanderwegen, die die Insel umrunden – insgesamt über 400 km. Die gesamte Strecke zu bewältigen, würde etwa zwei Wochen dauern, man kann aber auch einfach ein oder zwei Abschnitte für eine Tageswanderung auswählen.
Warum es sich lohnt:
- Sie sehen ruhige Ecken von Jeju abseits der grossen Touristenbusse.
- Wanderwege führen durch Dörfer, Ackerland, Klippen und Strände.
- Ideal für alle, die langsames, achtsames Reisen geniessen.
Schauen Sie sich die Routenkarten auf der offiziellen Jeju-Tourismus-Website an und wählen Sie einen Abschnitt, der Ihrem Fitnesslevel und Ihrem Standort entspricht.

7. Lernen Sie die Haenyeo (Taucherinnen) von Jeju kennen
Die Haenyeo sind Jejus legendäre Taucherinnen, viele von ihnen mittleren Alters oder älter, die ohne Sauerstoffflaschen tauchen, um Meeresfrüchte wie Abalonen, Seeigel und Algen zu sammeln.
Du kannst:
- Man kann sie an bestimmten Küstenabschnitten und kleinen Ständen am Meer sehen.
- Besuchen Sie Haenyeo-Museen , die ihre Kultur und Geschichte erläutern.
- Manchmal kann man Live-Demonstrationen in der Nähe von Seongsan Ilchulbong oder an bestimmten Stränden beobachten.
Ihre Kultur ist von der UNESCO als immaterielles Kulturerbe anerkannt und ein starkes Symbol für die Identität von Jeju.
8. Geniessen Sie die lokale Küche von Jeju.
Auf Jeju dreht sich beim Essen alles um frische Meeresfrüchte und lokale Produkte .
Ein paar Dinge, die Sie ausprobieren könnten:
- Jeju-Schwarzschwein (Heuk-Dwaeji) – wird oft als koreanisches BBQ gegrillt.
- Abalone-Porridge (Jeonbokjuk) – wohltuender Reisbrei mit Abalone
- Frische Mandarinen (Gamgyul) – Jeju ist berühmt für seine Zitrusfrüchte
- Meeresfrüchteeintöpfe und gegrillter Fisch in Küstenrestaurants
Viele Restaurants heben „Jeju-Style“-Versionen koreanischer Klassiker hervor – achten Sie auf Schilder mit „제주“ im Namen.

Wann ist die beste Reisezeit für die Insel Jeju?
Jeju kann man das ganze Jahr über besuchen, aber das Erlebnis verändert sich je nach Jahreszeit:
- Frühling (April–Mai): Mildes Wetter, Blumen, gut zum Wandern und für Strandbesuche (nicht zu heiss).
- Sommer (Juni–August): Heiss und feucht, ideal zum Schwimmen und für Strandtage, aber auch Taifungefahr.
- Herbst (September–November): Oft die beste Kombination – klarer Himmel, warme Tage, Herbstfarben auf dem Hallasan.
- Winter (Dezember–März): Kühler, manchmal Schnee auf dem Hallasan, weniger Besucher.
Wer sowohl Wandern als auch Strandurlaub möchte, für den sind Spätfrühling oder Frühherbst ideal.
Wie viele Tage benötigt man auf Jeju?
- 2–3 Tage: Kurzer Einblick – ein Tag Osten (Sunrise Peak + Manjanggul), ein Tag Süden (Wasserfälle + Seogwipo), vielleicht ein Strand-/Hallasan-Aussichtspunkt.
- 4–5 Tage: Entspannter – Hallasan-Wanderung, zusätzliche Strände und ein Abschnitt des Olle-Trails.
- 1 Woche oder länger: Perfekt, wenn Sie langsam reisen möchten, kleine Dörfer, die Insel Udo, weitere Oreum-Wanderungen und mehrere Strände erkunden möchten.
Praktische Tipps für Erstbesucher
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Anreise:
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Jeju verfügt über einen eigenen Flughafen mit häufigen Inlandsflügen ab Seoul, Busan und anderen Städten sowie einigen internationalen Verbindungen.
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Fortbewegung:
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Ein Mietwagen ist die einfachste Möglichkeit, die Welt frei zu erkunden.
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Es gibt zwar öffentliche Busse, diese können aber langsam sein; planen Sie daher im Voraus anhand von Fahrplänen und Karten.
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Wo man übernachten kann:
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Jeju-Stadt (Norden) – gut für An- und Abreise, nahegelegene Strände, Tagesausflüge.
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Seogwipo (Süden) – besser geeignet für Wasserfälle, Küstenlandschaften und eine etwas entspanntere Atmosphäre.
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Wetter:
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Bringen Sie mehrere Schichten Kleidung mit – selbst im Sommer können Höhlen und Abende kühl sein, und das Wetter in den Bergen kann sich schnell ändern.
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Schlussbetrachtung: Warum Jeju eine Ergänzung Ihrer Korea-Reise sein sollte
Die Insel Jeju wirkt wie eine völlig andere Seite Südkoreas:
- Statt Wolkenkratzern: Vulkane, Klippen und Lavahöhlen
- Statt überfüllter U-Bahnen: Küstenwanderwege und kleine Fischerdörfer
- Statt nur Stadtlichtern: Sonnenuntergänge über schwarzen Felsen und türkisfarbenem Meer
