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Wer in der Schweiz aufwächst, dessen Vorstellung von Dating und Beziehungen wird geprägt durch:

  • Man lernt Leute über Freunde, die Arbeit oder Dating-Apps kennen.

  • sich Zeit nehmen, um die Beziehung zu definieren

  • oft lebten sie vor der Heirat zusammen.

In Südkorea sieht Dating in mancher Hinsicht vertraut aus (Kaffee, Abendessen, Instagram, Direktnachrichten) – aber die Regeln, Erwartungen und der Zeitplan können sich sehr unterschiedlich anfühlen.

Dieser Leitfaden vergleicht die Funktionsweise von Dating und Beziehungen in der Schweiz und in Korea, insbesondere für junge Erwachsene, damit Sie wissen, was Sie erwartet, wenn Sie in unterschiedlichen Kulturen daten.

Wichtig: Dies sind allgemeine Tendenzen, keine strengen Regeln. Jeder Mensch und jedes Paar ist anders.


1. Wie sich Menschen kennenlernen: Apps vs. „Sogaeting“

Schweiz: Apps, soziale Netzwerke und Kollegen

In der Schweiz treffen sich die Menschen typischerweise hier:

  • durch Freunde und Hobbys

  • in der Schule, Universität oder am Arbeitsplatz

  • zunehmend über Dating-Apps , die sich in den letzten Jahren zu einer wichtigen Methode für die Partnersuche entwickelt haben.

Gemischte oder „binationale“ Paare (Schweizer + Nicht-Schweizer) sind häufig, und der Anteil der Ehen mit einem ausländischen Partner ist im Laufe der Zeit gestiegen.

Korea: Blind Dates und Vorstellungen spielen immer noch eine grosse Rolle

Auch in Korea gibt es Apps, aber eine der häufigsten Arten, einen Partner kennenzulernen, ist immer noch 소개팅 (Sogaeting) – ein Blind Date, das von Freunden, Kollegen oder Heiratsvermittlern arrangiert wird.

Oft:

  • Ein gemeinsamer Freund spielt Amor

  • Man trifft sich in einem Café oder einem zwanglosen Restaurant

  • Die Atmosphäre ist eine Mischung aus Date und Vorstellungsgespräch – höflich, leicht formell.

Es gibt auch 선 (seon) – eine eher traditionelle, familienorientierte Kennenlernform mit der klaren Absicht einer Heirat und nicht eines lockeren Datings.

Großer Kontrast:

  • Schweiz → individueller und stärker app-basiert.

  • Korea → stärker netzwerk- und empfehlungsbasiert , mit einer ausgeprägten sozialen Struktur rund um das Thema Dating.


2. Die Anfangsphase: „Reden“, „Ein bisschen“ und die Definition der Beziehung

Schweiz: Langsam und flexibel

In der Schweiz ist frühes Dating oft:

  • locker und nicht stark definiert

  • Sie können sich über Wochen oder Monate hinweg mehrmals verabreden.

  • Manche Menschen daten gleichzeitig mehr als eine Person, bevor sie eine feste Beziehung eingehen.

Es ist üblich, sich Zeit zu lassen, bevor man eine klare Bezeichnung wie „in einer Beziehung“ oder „Freundin/Freund“ verwendet.

Korea: „Sseom“ (Einige) und klarere Schritte

In Korea gibt es ein bekanntes Konzept namens 썸 (sseom) – die „einige“- oder „Sprechphase“:

  • Ihr seid noch nicht offiziell ein Paar.

  • Man spricht normalerweise nur mit einer Person.

  • Es gibt einen häufigeren täglichen Kontakt (KakaoTalk, SMS, Anrufe).

Artikel über koreanisches Dating beschreiben, wie diese Phase oft kurz und strukturiert ist – manchmal mit einer „Drei-Dates-Regel“ und dem Druck, das Sseom nicht zu lange hinauszuzögern, bevor man sich entscheidet, ein offizielles Paar zu werden.

Sobald ihr euch offiziell auf eine Beziehung geeinigt habt, kann es schnell gehen:

  • Verwenden Sie Wörter wie „Freund/Freundin“.

  • Beginnen Sie damit, gemeinsame Jahrestage (100 Tage, 1 Jahr usw.) zu feiern.

Zusamenfassend:

  • Schweiz → offener, die Grauzone kann länger andauern.

  • Korea → deutlichere Schritte von „einigen“ → „offiziellem Paar“.


3. Kommunikationsstil: Häufigkeit der Nachrichtenübermittlung und PDA-Nutzung

Schweiz: Mehr Unabhängigkeit und Raum

Die Schweizer Kultur legt tendenziell Wert auf:

  • persönlicher Raum

  • klare Grenzen zwischen Arbeits-/Studienzeit und Privatleben

  • Unabhängigkeit, auch in Beziehungen

Ein- oder mehrmals täglich zu simsen ist normal, und längere Pausen bedeuten nicht automatisch, dass etwas nicht stimmt. Zärtlichkeiten in der Öffentlichkeit, wie Umarmungen oder Küsse, sind in den meisten Städten weitgehend akzeptiert.

Korea: Ständiger Kontakt, aber weniger Zärtlichkeiten in der Öffentlichkeit

Viele koreanische Paare:

  • Sie schreiben sich sehr häufig Nachrichten (Guten Morgen, Essen, Gute Nacht usw.).

  • Sie könnten sich Sorgen machen, wenn die andere Person längere Zeit nicht reagiert.

  • Verwendet gemeinsame Profilbilder, passende Handyhüllen oder Kleidung als Zeichen eurer Verbundenheit

Gleichzeitig sind öffentliche Zuneigungsbekundungen immer noch konservativer als in vielen europäischen Ländern:

  • Händchenhalten oder Arm einhaken ist üblich.

  • Intensivere Zärtlichkeiten in der Öffentlichkeit (lange Küsse, häufige Umarmungen) können immer noch negative Blicke hervorrufen, insbesondere bei älteren Generationen und in konservativen Gegenden.

Daraus ergibt sich folgende Kombination:

Im Privaten (und am Telefon) sehr vertraut, in der Öffentlichkeit eher zurückhaltend.


4. Wer zahlt beim Date und welche Geschlechtererwartungen bestehen?

Schweiz: Die Rechnung zu teilen ist normal

In der Schweiz:

  • Es ist üblich, dass die Rechnung geteilt wird, insbesondere nach den ersten paar Dates.

  • Viele Frauen erwarten finanzielle Gleichstellung, und die Einstellung „Der Mann muss immer zahlen“ ist weniger typisch.

  • Wer zahlt, wird oft ganz locker ausgehandelt: „Sollen wir teilen?“, „Ich übernehme das, du nimmst das Nächste.“

Korea: Der Mann zahlt oft am Anfang (aber das ändert sich).

In Korea weisen Ratgeber zur Dating-Etikette darauf hin, dass:

  • Männer fühlen sich oft dafür verantwortlich, beim ersten Date oder den ersten paar Dates zu bezahlen.

  • Später teilen Paare möglicherweise mehr, indem sie abwechselnd verschiedene Dinge bezahlen (Essen, Kaffee, Kino), aber nicht unbedingt jede Rechnung 50/50 aufteilen.

Die gesellschaftlichen Erwartungen an traditionelle Geschlechterrollen verändern sich, aber der Druck auf Männer ist nach wie vor grösser:

  • einen sicheren Arbeitsplatz haben

  • finanziell auf die Ehe vorbereitet sein

  • die Bezahlung und Planung in der frühen Datingphase übernehmen

Zusammenfassung:

  • Schweiz → mehr finanzielle Symmetrie von Anfang an.

  • Korea → eher traditionelle Erwartungen, aber langsame Modernisierung.


5. Beziehungsentwicklung: Zusammenleben und Ehe

Schweiz: Zusammenleben vor der Ehe ist Standard

In der Schweiz zeigen Statistiken und Forschungsergebnisse folgendes:

  • Das Zusammenleben ohne Trauschein ist für frisch verliebte Paare zur Norm geworden – eine Studie ergab, dass fast neun von zehn frisch zusammengefundenen Paaren unverheiratet zusammenleben.

  • Viele Paare sehen das Zusammenleben als normalen Schritt vor der Ehe oder als langfristige Alternative dazu an.

  • Es ist üblich, zusammenzuleben, sich ein gemeinsames Leben aufzubauen, vielleicht sogar Kinder zu bekommen und später (oder gar nicht) zu heiraten .

Die Ehe ist nach wie vor wichtig, doch geht es dabei oft eher um die rechtliche und finanzielle Organisation als um den Beginn des Erwachsenenlebens.

Korea: Zusammenleben weiterhin heikles Thema, Ehe unter Druck

In Korea:

  • Das Zusammenleben vor der Ehe nimmt unter jüngeren Menschen in Grossstädten zu, stösst aber immer noch auf mehr sozialen und familiären Widerstand als in der Schweiz.

  • Konservative Ansichten – insbesondere von älteren Generationen – können dazu führen, dass das Zusammenleben vor der Ehe als Tabu oder etwas, das man vor den Eltern „versteckt“, empfunden wird.

In beiden Ländern ist das durchschnittliche Heiratsalter von Frauen mittlerweile relativ hoch (sie heiraten in der Regel über 30), was mit Bildung und Karriereorientierung zusammenhängt. Einige Daten zeigen, dass Südkorea und die Schweiz hinsichtlich des späten Heiratsalters von Frauen nahe beieinander liegen.

In Korea gehen ernsthafte Beziehungen oft mit Folgendem einher:

  • stärkerer Druck, bis zu einem bestimmten Alter zu heiraten

  • mehr Diskussionen über finanzielle Vorsorge (Wohnraum, Hochzeitskosten, zukünftige Kinder)

  • Verbindungen zu umfassenderen Problemen wie niedriger Geburtenrate und staatlichen Massnahmen zur Förderung der Eheschliessung

Nettoeffekt:

  • Schweiz → flexiblere Wege (Zusammenleben, spätere Heirat oder unverheiratet bleiben).

  • Korea → Dating ist oft stärker mit langfristigen Heiratserwartungen und gesellschaftlichen Zeitvorgaben verbunden.


6. Rolle von Familie und Gesellschaft

Schweiz: Die Meinung der Familie zählt, aber Sie entscheiden.

In der Schweiz:

  • Eltern und Familie mögen zwar Meinungen haben, aber es ist allgemein anerkannt, dass man seinen Partner selbst wählt.

  • Paare unterschiedlicher Nationalität oder interkulturelle Paare sind häufig, und viele Familien passen sich im Laufe der Zeit an.

  • In einigen Gemeinschaften gibt es sozialen Druck, aber im Allgemeinen ist die individuelle Wahlfreiheit stark ausgeprägt.

Korea: Die Erwartungen an die Familie sind höher

In Korea kann die Familie stärker eingebunden sein in:

  • wie man jemanden kennenlernt (von der Familie arrangierte Vorstellungen, 선 / seon)

  • wann man heiraten sollte („nach 30“, „vor 35“ usw.)

  • wen man heiratet (Bildungsniveau, Beruf, manchmal sogar Region oder familiärer Hintergrund)

Das heisst nicht, dass jeder den Wünschen seiner Eltern folgt, aber:

  • Die Ablehnung familiärer Erwartungen kann emotional und praktisch schwierig sein.

  • Manche Beziehungen enden aufgrund der Missbilligung der Eltern oder unvereinbarer langfristiger Pläne.

Wenn Sie als Schweizer mit einem koreanischen Partner zusammen sind, könnten Sie Folgendes empfinden:

„Wir sind nicht nur zwei Personen, wir sind zwei Personen plus zwei Familien, zwei Erwartungen und zwei Kulturen.“


7. Welche Kultur passt besser zu Ihnen?

Es gibt kein „besser“ oder „schlechter“, aber die Passform kann je nach Persönlichkeit unterschiedlich sein.

Der Schweizer Stil könnte Ihnen besser gefallen, wenn Sie Folgendes mögen:

  • Unabhängigkeit und persönlicher Freiraum

  • langsamere, flexiblere Beziehungsdefinitionen

  • Zusammenleben ohne sofortigen Heiratsdruck

  • gleiche finanzielle Erwartungen zwischen den Partnern

Der koreanische Stil könnte dir zusagen, wenn du folgendes magst:

  • klare Phasen (Gespräche → Paarbeziehung → Jahrestage)

  • häufiges Texten und tägliche emotionale Verbindung

  • Romantische Rituale (Paargegenstände, 100-Tage-Feiern)

  • Beziehungen, die stark auf langfristige Bindung ausgerichtet sind

Natürlich mischen viele interkulturelle Paare beides :

  • Gleichheit und Unabhängigkeit nach Schweizer Vorbild

  • Koreanische Art von Einsatz, Kommunikation und „Wir sind ein Team“-Gefühl

Entscheidend ist , offen über Erwartungen zu sprechen :

  • Wie oft möchten wir SMS schreiben?

  • Wann definieren wir die Beziehung?

  • Wie sieht es mit der Bezahlung, dem Zusammenleben und dem Zeitplan für die Heirat aus?

  • Wie stark wird die Familie einbezogen sein?


Schlussbetrachtung: Gleiche Gefühle, unterschiedliche Rahmenbedingungen

Letztendlich wollen die Menschen in der Schweiz und in Korea ähnliche Dinge:

  • geliebt werden

  • sich respektiert fühlen

  • um mit jemandem ein sinnvolles Leben aufzubauen

Die Gefühle sind dieselben – aber die Rahmenbedingungen für Dating und Beziehungen sind anders:

  • wie sie sich kennenlernen

  • wie schnell sich die Dinge bewegen

  • wie sichtbar die Beziehung für Familie und Gesellschaft ist

  • wie viel Druck in Bezug auf Ehe und Rollen herrscht

Wenn Sie diese Unterschiede verstehen, werden Sie Folgendes haben:

  • weniger Missverständnisse

  • mehr Einfühlungsvermögen für den Hintergrund Ihres Partners

  • eine bessere Chance, eine gesunde interkulturelle Beziehung aufzubauen